W-35 – Regal Pfeffersicht

  • W-35 Verleimung
  • W-35 Zapfen unverputzt
  • W-35 Schwalbenschwänze unverputzt
  • W-35 Zapfen o. Bohrer
  • W-35 Keilprobe
  • W-35 Zapfen
  • W-35 Dübelsäge
  • W-35 Zapfenverleimung
  • W-35 Handschleifen
  • W-35 Visualisierung
  • W-35 V 0.3 R3

Eigenschaften:

Kennung:

-

Widmung:

Fam. Pfeffer

Fertigstellung:

-

Kosten:

-

Material:

Beschläge:

  • -

Werkzeuge:

Maschinen:

  • Kölle ADH 50 Hobelmaschine
  • Martin Formatkreissäge
  • Bandschleifmaschine
  • Ständerbohrmaschine

Beschreibung:

Regal aus Bergulme mit händischen Schwalbenschwanzverbindungen sowie durchgestemmten Zapfen.

Seiten Innen gefast, unten Stand ausgeschliffen.

Durchgestemmte Zapfen ohne Bohrer oder Lochbeitel. Verkeilung zur Probe in zwei Varianten.

Fester unterster Boden mit stumpf angeleimten Querholz, dann Lochreiche. 

Geschichte:

Eine Türe, die im zweiten Stock des Mehrfamilienhauses quasi ins nichts führt, wird nie geöffnet. Um den Platz zu nutzen muss ein Regal gebaut werden.

Da noch etwas thüringer Bergulme des Bruders gelagert wurde, sollte die Reste des Baums in der Blutsfamilie bleiben.
Allerdings sind sie von minderer Qualität, mit prägnanten Ästen und Rissen, vor eineinhalb Jahren gefällt, nach Württemberg gebracht, anschließend Luftgetrocknet und zuletzt ein paar Monate in der beheizten Wohung gelagert.

So war es eben auch ordentlich krumm, die Äste erzeugten ordentliche Bögen. Normalerweise verwendet man so ein B-Ware Holz nicht, schon alleine wegen der Feuchte. So sollte man beim Hobeln auch nicht die gewünschte Stärke von 20 aus den 35 mm Bohlen bekommen, sondern musste auf 15 ausweichen und die Längen umplanen. Der Vorteil der geringeren Stärke ist dabei, dass man diese auch so hinbiegen kann, wie man es wünscht. Dies wird beim Verleimen helfen, denn trotz Einspannen haben sich die noch zu feuchten gehobelten Bretter geworfen.
Und dennoch, die Bretter wurden zurecht gesägt und von Hand mit japanischer Feinsäge und kanadischen Beiteln gezinkt. Auf einen Bohrer wurde bei den Eingestemmten Zapfen verzichtet, es sollte genug mit Handarbeit gefertigt werden. Dabei wurde ein Experiment veranstaltet um Keilvarianten auszutesten. Die Mitte besetzte eine Variante der Schule, die allerdings bei Hartholz nicht sonderlich sinnvoll ist und auch nicht aufgingen. Die Äußeren Zapfen erhielten zwei einschnitte und dünne Keile an den Seiten. Dies funtkionierte hervorragend. Man zeichnet die Zapfenlöcher mit den Zapfen von innen an und stemmt von innen durch. Sofern man keine senkrechte Bohrung verwendet, kennt man auch nicht den exakten Punkt, an welchem die Löcher herauskommen würde. Man ist ja keine Maschine und macht nichts exakt. So kann man die schmaleren Seiten bewusst etwas nach außen stemmen, das dadurch entstanden Loch wird durch den Keil geschlossen und hält auch die Verbindung formschlüssig.

Auch die Schwalbenschwanzverbindung des Deckels wurde gänzlich händisch erledigt, dabei musste auf die Zeit geachtet werden. Keine Zeit für allzu exaktes Arbeiten, es muss auch so gehen. Das Ergebnis ist vor dem verputzen in Ordnung. 

Die 32er Lochreihe wurde gebohrt, die innenseitige Fase gefräst, den Stand ausgeschliffen. Dennoch, der Handarbeit wegen wurden die Flächen und Kanten von Hand geschliffen. Man hätte den Exzenterschleifer auspacken können, doch die Hand sollte das auch können. 

Schließlich wurden die Seiten, der Deckel sowie der Boden samt Querholz verleimt. Zuvor wurde die Passung überprüft. Untere Zwingen waren nicht das Problem, als man oben anziehen wollte hat man sich gewundert, warum man es so weit drehen kann. Dann sah man die Mitte, durch den großen Ast im Brett hat sich es einfach gewölbt und wäre wohl bald gebrochen. Glück gehabt, aber da kommt sowieso noch eine Platte auf den Deckel. Die Keile wurden eingeschlagen.

Zwischendrin wurden 5 Litern rohes Leinöl aus Skandinavien eingekauft. Heute trifft man hauptsächlich auf Firnisse, Öl, welches mit Trocknungsstoffen versetzt wurde. Das ist natürlich nicht so natürlich wie reines Leinöl und damit ist auch der Grund bekannt. Wie Schellack benötigt es eine deutlich längere Zeit zum vollständigen Aushärten und somit Geduld.

Es ist ein schnelles Möbel mit minderwertigem Holz, aber viel Handwerksübung, wenngleich man diverse Regeln nicht angewandt hat. Doch es funktioniert und dafür ist es gut.

Produktion:

  1. Konstruktion
  2. Holzauswahl
  3. Rohsägen
  4. Auf Dicke hobeln
  5. Auf Maß sägen
  6. Schwalbenschwanzverbindung fertigen
  7. Durchgestemmte Zapfen fertigen
  8. Keile sägen
  9. Lochreihe Bohren
  10. Stand schleifen
  11. Flächen handschleifen
  12. Verleimen
  13. Keile einschlagen
  14. Überstand mit Dübelsäge ebnen
  15. Ölung