Sommerwandergarnitur
Eigenschaften:
Kennung: |
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Widmung: | Der Verlobung |
Übergabe: | 15. Februar 2022 |
Kosten: | - € |
Stoffe & Leder: |
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Beschreibung:
Sommerwandergarnitur des Vaters von 1983 bestehend aus Fjällräven Jacke mit Greenpeace-Stick und Fjällräven Hose sowie amerikanischem Filzhut des Vaters und Sandhemd des Großvaters.
Dazu eigene englische Reitstiefel mit Ledersohle sowie passend schwarze Reithandschuhe und Tom Ford Sonnenbrille.
In beiden Wanderlagern von Seemoos 2/2024 und 3/2024 probiert.
Geschichte:
Die Jacke und die Hose des Vaters hingen bereits zwei Jahre im Kleiderraum herum und wurden nie benutzt, keine Verwendung. Erst zur Sommerquadrille 2024 des Reit- und Fahrvereins Stuttgart musste man irgendetwas sommerliches anziehen, was aber auch reitbar ist. Also nicht einfach nur nackt mit Badehose. Und so kombinierte man jene Hose und Jacke mit den großen schwarzen Reitstiefeln, den Reithandschuhen und dem Hut wie der Sonnenbrille und ritt jene Quadrille.
Beim großen 60. Geburtstag der eigenen Mutter lag ein Fotoalbum aus, überraschenderweise fand man dort ein Bild von meinem Vater in jener Jacke und Hose. Es stellte sich heraus, dass mein Vater meiner Mutter in diesen Klamotten auf dem hohen Gipfel den Heiratsantrag gemacht hat. Damit war das Schicksal dieser Garnitur besiegelt. Diese romantische Geschichte musste weitergetragen werden, egal wie schweißtreibend die Jacke, egal wie ramponiert die Hose ist.
So nahm man sie mit ins Lager nach Seemoos. Der alte Canvas-Rucksack aus der belgischen Schwiegerfamilie des Onkels vervollständigte die Garnitur für das alljährliche Wanderlager. Die Kinder wie Betreuer hielten einen natürlich für verrückt mit drei Schichten Kleidung sowie Hut und Reitstiefeln im Hochsommer auf Wanderlager zu gehen, doch sie schwitzten genauso viel wie man selber. Das erste Wanderlager in SM 2/2024 war nicht genug, in SM 3/2024 wurde das gleich erfolgreich wiederholt.
So oft wie man auf diese Garnitur angesprochen wurde, so oft verkündete ich die Geschichte der Verlobung meiner Eltern in die Welt, es sollte eine Inspiration für all die jungen Seelen sein.
Fazit:
Selbst im Hochsommer kann man mit Unterhemd, Hemd, Hut und geschlossener Jacke auf Wanderschaft gehen und nicht zusammenbrechen. Wichtig dabei ist die korrekte Auswahl des Unterhemdstoffes, der Jersey muss locker gestrickt sein. Und sowieso sollte man das Unterhemd in der Mitte der Wanderschaft austauschen und trocknen lassen.
Mit den langen schwarzen Reitstiefeln war es weniger ein Problem, die Wollsocken und Wollgamaschen nehmen des Schweiß einfach auf und man merkt nicht, dass irgendwas nass ist. Nur sollte man darauf achten, dass man nach jedem längeren Marsch sich um die Ledersohlen sorgt, so bleiben sie einem treu.